
Inhaltsverzeichnis
- Müssen wir uns Gedanken ums Wasser machen?
- Was man über den Wasserverbrauch wissen sollte
- Ist in Europa der Wasserbedarf gesichert?
- Wasserverbrauch ist mehr als Trinkwasser
- Was du über den Wasserverbrauch im Haushalt wissen musst
- Durchschnittlicher Wasserverbrauch im Haushalt – wie viel darf es sein?
- Zu hoher Wasserverbrauch – wann ist der Verbrauch zu hoch?
- Wasserkosten – so setzen sie sich zusammen
- Wassersparen – so geht es
- Wasserverbrauchsrechner richtig nutzen
- Wassersparen in Deutschland – ist das sinnvoll?
- Wasser sparen unterstützt die Umwelt
- Unsere Tipps zum Wassersparen
Müssen wir uns Gedanken ums Wasser machen?
Wasser ist die Grundlage allen Lebens. Gerade in der letzten Zeit zeigt sich auf, wie wichtig Wasser für uns Menschen ist. Die Diskussionen darüber, ob Wasser ein Menschenrecht ist oder nicht, werden immer hitziger. Denn ohne Wasser können wir nicht leben. Und noch immer gibt es unzählige Menschen, die nicht wie wir das saubere Trinkwasser aus der Leitung erhalten. Man schätzt, dass etwa 768 Millionen Menschen ihr Trinkwasser aus verunreinigten Quellen beziehen. Während der Konsum von Wasser in den einen Teilen der Welt weiter zunimmt, herrscht in den anderen Teilen zunehmende Wasserknappheit. Etwa 70 Prozent der Erdoberfläche werden zwar von Meeren und Ozeanen bedeckt, das Salzwasser ist aber für die meisten Lebewesen ungenießbar. Nur etwa 2,5 Prozent des Wasseranteils ist Süßwasser, das wir als Trinkwasser verwenden können. Davon befindet sich aber der größte Teil in Gletschern und Eis und ist nur schwer erreichbar. Umso wichtiger ist es, Trinkwasser zu sparen und mit Wasser sorgsam umzugehen, damit die weltweite Wasserverteilung nicht noch mehr ins Ungleichgewicht gerät. Wasser ist nicht nur ein lebenswichtiger Bestandteil unserer Nahrung, wir verwenden es auch für die Hygiene, im Haushalt, zur Bewässerung und leider auch zur Produktion von Gütern.
Was man über den Wasserverbrauch wissen sollte
Wir Deutschen brauchen circa 126 Liter Wasser pro Tag und Person, um über die Runden zu kommen. Dazu zählt das Wasser für die Körperpflege ebenso wie Wasser zum Trinken oder Kochen. Nicht in jedem Land ist der Wasserverbrauch so hoch wie in Deutschland. In Angola beträgt der durchschnittliche Verbrauch gerade einmal 18 Liter, in Senegal 21 Liter. Spitzenreiter ist Deutschland aber nicht. In Australien wird mehr fast vier Mal so viel Wasser benötigt, nämlich ganze 471 Liter pro Tag. Israel liegt mit 304 Litern darüber und in Schweden werden 188 Liter benötigt. In Deutschland liegt der Wasserverbrauch also gar nicht mal so hoch.
Land | |
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Dubai | |
USA | |
Russland | |
Norwegen | |
England | |
Dänemark | |
Deutschland | |
Belgien | |
Indien |
Und auch um die Trinkwasserressourcen müssen wir uns keine Gedanken machen. Deutschland gehört zu den wasserreichen Ländern. Über einen Wassermangel werden wir uns keine Gedanken machen müssen, denn 2013 wurden mit 25 Milliarden Kubikmeter Wasserentnahme gerade einmal 13 Prozent unseres Wasserangebotes genutzt.
Ist in Europa der Wasserbedarf gesichert?
Bei Europa kommen einen nicht gleich trockene Wüsten, ausgetrocknete Wasserstellen und Wassermangel in den Sinn. Dennoch ist die Wasserversorgung nicht in allen Ländern gleich. Wassermangel herrscht vor allem bei hochwertigem Trinkwasser, denn viele europäische Länder treiben Raubbau bei den Grundwasserressourcen. Etwa 75 Prozent des Grundwassers und 70 Prozent des Oberflächenwassers sind durch Verschmutzungen gefährdet, können also gar nicht oder nur mit großem Aufwand als Trinkwasser aufbereitet werden. Circa 40 Prozent der Gewässer in Europa zeigen Anzeichen von Anreicherungen mit Nährstoffen. Und auch die landwirtschaftlichen Nutzflächen, die bewässert werden müssen, haben zugenommen. Wasser ist also auch in Europa nicht unendlich vorhanden.
Wasserverbrauch ist mehr als Trinkwasser
Zum Wasserverbrauch gehört alles, was im Haushalt an Wasser verbraucht wird. Das Trinkwasser ist dabei mit etwa 3 Litern pro Tag der kleinste Anteil. Etwa 20 bis 40 Liter werden in deutschen Haushalten für die Hygiene also Duschen und Baden verwendet. Den größten Teil – man mag es kaum glauben – verbraucht die Toilettenspülung. Etwa 40 Liter gehen täglich die Toilette runter. Jedoch sollte man sich darüber im Klaren sein, dass alles, was wir im Haushalt verwenden, Trinkwasser ist.
Allerdings ist der Wasserverbrauch, der im Haushalt entsteht, nur die halbe Wahrheit. Viel höher liegt der virtuelle Wasserverbrauch, auch Wasserfußabdruck genannt, der das Wasser berücksichtigt, welches zur Herstellung von Produkten notwendig ist. Auf jeden Deutschen kommen täglich bis zu 5.000 Liter virtuelles Wasser. Das ist heftig. Es nützt also nichts, nur den direkten Wasserverbrauch zu reduzieren, wir müssen auch sorgsamer mit den Produkten umgehen, die wir kaufen, um den indirekten Wasserverbrauch zu senken und einen nachhaltigeren Wasserfußabdruck zu hinterlassen.
Was du über den Wasserverbrauch im Haushalt wissen musst
Berechnet wird der Wasserverbrauch nach Kubikmetern mit der Einheit m³. Ein Kubikmeter ist so viel Wasser, wie in einen Würfel mit einem Meter Kantenlänge passt. In Deutschland ist Schmutzwasser gleich Wasserverbrauch, sofern kein separater Wasserzähler für den Garten vorhanden ist. Das bedeutet, der Wasserverbrauch, der auf der Wasseruhr angezeigt wird, ist auch gleich das Abwasser. Dieses Abwasser muss dann durch die Abwasserrechnung beglichen werden. Wird Wasser auch für den Pool im Garten oder zum Gießen verwendet, sind in einigen Regionen Gartenzähler zulässig. Für dieses Wasser muss dann wiederum keine Abwasserrechnung bezahlt werden.
Durchschnittlicher Wasserverbrauch im Haushalt – wie viel darf es sein?
Der durchschnittliche Wasserverbrauch in einem Haushalt hängt in erster Linie von der Anzahl der Personen, die im Haushalt wohnen, der vorhandenen Wasser führenden Geräte und der Wohnungsausstattung ab. Ein Personenhaushalt, in dem lediglich eine Dusche im Badezimmer existiert, wird natürlich weniger Wasser verbrauchen, als Haushalte, die über Badewanne und Dusche verfügen und wo beides genutzt wird. Aber auch der Wasserverbrauch von Waschmaschine und Geschirrspüler sind entscheidend. Und natürlich die Anzahl der Bewohner spielt eine Rolle.
Haushaltsgröße | |
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Singlehaushalt | |
2 Personen | |
3 Personen | |
4 Personen | |
5 Personen |
Zu hoher Wasserverbrauch – wann ist der Verbrauch zu hoch?
Der Wasserverbrauch im Haushalt ist immer dann zu hoch, wenn der Verbrauch über den durchschnittlichen Werten liegt. Die Ursachen für einen zu hohen Verbrauch können sehr unterschiedlich sein. Du solltest der Ursache auf den Grund gehen. Wenn du dich bemühst, Wasser zu sparen und die Rechnung trotzdem hoch ist, kann die Ursache dafür sowohl eine defekte Wasseruhr als auch ein Wasserverlust in der Hausinstallation sein. Ab und zu ist es ratsam, alle Geräte mit Wasserverbrauch abzustellen und anschließend zu prüfen, ob die Wasseruhr stillsteht oder vielleicht trotzdem läuft und Fließgeräusche zu hören sind. Ist das der Fall, solltest du dich sofort an einen Installateur wenden.
Wichtig ist es dann, zuerst alle Geräte zu prüfen und die eigenen Verhaltensweise beim Umgang mit Wasser zu hinterfragen. Auch wenn du meinst, zu den Wassersparen zu gehören, kann ein erhöhter Verbrauch zu bestimmten Zeiten vorhanden sein. So wird im Winter meist die Badewanne der Dusche vorgezogen. Doch auch die Dusche wird anders genutzt, da sich die Duschdauer nicht unwesentlich erhöht. Außerdem wird mehr gekocht und auch voluminösere Wäsche gewaschen. All das sind Vorgänge, die uns meist nicht so bewusst sind, die aber den Wasserverbrauch erhöhen können.
Die Klassiker für einen erhöhten Verbrauch beim Wasser sind wohl tropfende Wasserhähne und laufende Spülungen an der Toilette. Ein tropfender Wasserhahn kann jährlich bis zu 1.577 l zusätzliches Wasser verbrauchen. Die defekte Toilettenspülung ist keineswegs günstiger. Eine undichte WC Spülung kann täglich bis zu zehn Liter und mehr durchlaufen lassen. Wasser, was du eigentlich gar nicht benutzt hast. Das wird teuer.
Wasserkosten – so setzen sie sich zusammen
Der Preis fürs Wasser wird von den Kommunen festgelegt. Diese sind für die örtliche Wasserwirtschaft zuständig. Dazukommen 7 Prozent Mehrwertsteuer. In Deutschland setzt sich der Wasserpreis aus verschiedenen Faktoren zusammen. Ungefähr 80 Prozent des Preises sind Festkosten. Bei den Festkosten handelt es sich um Kosten, die auch dann anfallen, wenn kein Wasser verkauft wird. Zu den Kosten gehören:
- Personalkosten
- Kosten für die Wassergewinnung inklusive Stromkosten, Pumpen und Brunnen
- Kosten für die Aufbereitung von Wasser mit Stromkosten, Filter spülen, Desinfektion, Überwachung
- Unterhaltung, Überwachung und Reinigung von Hochbehältern
- Unterhaltung und Betrieb von Pumpstationen
- Unterhaltung, Reparatur, Wartung und Sanierung des gesamten Rohrnetzes
- Verwaltung
- Abgaben für die Nutzung öffentlicher Straßen
Wasserwerke sind 24 Stunden im Einsatz, denn die Versorgung mit Trinkwasser muss bei uns 24 Stunden gewährleistet sein. Und das in ausreichender Menge. Wenn es brennt, bedient sich zusätzlich die Feuerwehr über Hydranten am Versorgungsnetz.
Zu den Wasserkosten kommen die Kosten für Abwasser und ein funktionierendes Abwassersystem. Meist ist das verbrauchte Trinkwasser auch gleich die berechnete Menge an Abwasser. Ausgenommen sind Wasseranschlüsse für den Garten, für die kein Abwasser gezahlt werden muss.
Der Preis für Wasser setzt sich aus den Grundgebühren für den Hausanschluss und der verbrauchten Wassermenge zusammen.
Wassersparen – so geht es
Um den Wasserverbrauch zu reduzieren und Wasserressourcen zu schonen solltest du deine Gewohnheiten bezüglich der Wassernutzung beobachten und die wassernutzenden Geräte prüfen. Alte Geräte können ebenso Wasserschlucker sein wie falsche Gewohnheiten beim Umgang mit Wasser. Auch können Spargeräte gegenüber herkömmlichen Geräten in Sachen Wassernutzung einen deutlichen Vorteil haben.
Wenn es ums Wasser sparen geht, steht die Hygiene im Vordergrund. Viele Menschen baden lieber als zu duschen. Es ist bequemer, gemütlicher und auch entspannender. Dabei ist Duschen aber um einiges sparsamer als das Vollbad. Bei einem Vollbad verbrauchst du 140 Liter Wasser. Beim Duschen benötigst du lediglich circa 15 Liter pro Minute. Wer allerdings länger als zehn Minuten duscht, kommt mit der Badewanne günstiger weg. Wenn du deine Duschzeit nicht verringern möchtest, kannst du entsprechenden Duschköpfen deine Duschzeit sogar verlängern ohne den Wasserverbrauch drastisch zu erhöhen.
Auch gibt es Systeme, die auf alternative Wasserquellen zurückgreifen und somit zumindest einen Teil des Leitungswassers kompensieren können. So gibt es beispielsweise Vorrichtungen, die Regenwasser auffangen und dieses für die Toilettenspülung oder auch die Bewässerung des Gartens nutzbar machen.
Wasserführende Geräte solltest du auslasten. Geschirrspüler und Waschmaschine sollten nicht halb leer in Gang gesetzt werden. Allerdings ist auch ein zu viel in der Waschmaschine ungünstig. Entscheide dich für effiziente Geräte nach modernem Standard. Diese Geräte verbrauchen weit weniger Wasser als alte Geräte. Mit einem Geschirrspüler solltest du aufs Abwaschen per Hand verzichten, denn der Geschirrspüler verbraucht viel weniger Wasser als wenn du beim Geschirrspülen auf die händische Arbeit zurückgreifst. Beim Kauf von neuen Geräten ist der gewichtete Wasserverbrauch ein wichtiger Faktor, denn er sagt aus, wie viel Wasser das Gerät durchschnittlich benötigt. Damit lassen sich verschiedene Gerätetypen miteinander vergleichen. Bei der Auswahl der richtigen Geräte, kannst du den Wasserverbrauch nicht unerheblich senken.
Wasserverbrauchsrechner richtig nutzen
Einen ungefähren Anhaltspunkt über deinen Wasserverbrauch kannst du mit einem Wasserverbrauchsrechner erhalten. Online findest du verschiedene Rechner. Sehr einfache Wasserrechner erfordern nur die Eingabe der Personenanzahl, die im Haushalt wohnen, das Bundesland sowie eine Einschätzung des Verbrauches. Als Ergebnis erhältst du die ungefähren Wasserkosten. Das Problem dabei ist die Einschätzung des Wasserverbrauches. Dabei kannst du dich enorm vertun.
Besser sind umfangreiche Wasserverbrauchsrechner. Diese verlangen neben der Personenzahl, die im Haushalt lebt, auch Angaben zum wöchentlichen Umgang mit Wasser. Dabei sind Angaben zum Wassergebrauch der einzelnen Personen, zur Häufigkeit des Duschens und Badens, zum Umgang mit der Waschmaschine und dem Geschirrspüler sowie zur Gartennutzung des Wassers erforderlich. Du erhältst eine etwaige Angabe zur genutzten Menge Wasser, mit der du die Wasserkosten errechnen kannst. Sinnvoll ist es, wenn du vorher über zwei oder drei Wochen das Verhalten aller zum Haushalt gehörigen Personen analysierst. Dann bekommst du mit dem Wasserverbrauchsrechner relativ genaue Angaben zum Verbrauch von Wasser.
Wassersparen in Deutschland – ist das sinnvoll?
Wassersparen ist auch in Deutschland sinnvoll, schließlich gehen wir dabei mit natürlichen Ressourcen um, die aufbereitet werden müssen. Jeder Tropfen Wasser, den wir im Haushalt verwenden, ist Trinkwasser. Schließlich kommt alles aus einer Leitung. Allerdings ist das Wassersparen auch dafür verantwortlich, dass die Wasserpreise immer mehr anziehen. Der Wasserverbrauch ist seit den 90-er Jahren, wo der Pro-Kopf-Verbrauch noch bei etwa 150 Litern pro Tag lag, um circa 20 Liter gesunken. Und auch in der Industrie ist der Verbrauch an Wasser gesunken. Bevor ein Tropfen Wasser den sprichwörtlichen Bach runter geht, wird er 6 Mal genutzt. Das ist durch mehrmalige Aufbereitung möglich. Nun mag man denken „das ist doch toll, wenn wir so sparsam mit Wasser umgehen“. Die Lage ist allerdings etwas anders.
Wasserwerke und Kläranlagen sowie das Wasserversorgungsnetz und die Kanalisation in Deutschland sind an den steigenden Wasserverbrauch, von dem Planer in den 70-er Jahren ausgegangen sind, angepasst. Bis zu den 90-er Jahren war auch genau dies der Fall. Dann wurde zum Wassersparen angehalten und der private sowie industrielle Wasserverbrauch ging zurück. Ist die Wasserentnahme aus dem deutschen Wassersystem zu gering, kann der sinkende Wasserverbrauch drastische Auswirkungen haben:
- In einigen deutschen Regionen bilden sich Keime, wie zum Beispiel Legionellen, in den Rohren der Wasserversorgung, weil das Wasser zu langsam durchfließt. Außerdem kommt dazu, dass stehendes Wasser zur Korrosion der Rohre führen kann.
- Wird wenig Wasser verbraucht, ist auch kein Abwasser da, welches die Ablagerungen in den Kanalisationsrohren wegspült. Es kann Schwefelsäure entstehen, welche die Rohre beschädigt. In Regenarmen Zeiten entsteht dazu ein Fäulnisgestank, der aufwendig bekämpft werden muss. Es muss nachgespült werden.
- In manchen Regionen steigt durch den geringen Wasserverbrauch der Grundwasserspiegel. Das hat zur Folge, dass Gebäude durch Nässe beschädigt werden.
- Wassersparen erhöht die Wasserpreise, denn nur ein geringer Teil der Kosten wird für das tatsächlich verbrauchte Wasser benötigt. Der größere Teil deckt die Kosten, die für die Unterhaltung der Infrastruktur, Aufbereitung und Personalkosten notwendig sind. Wird Wasser gespart, fehlt Geld für die Unterhaltung und die Wasserkosten müssen erhöht werden.
Eine Möglichkeit wäre, der Neuaufbau des Wasserversorgungsnetzes. Dies ist allerdings sehr teuer. Oft sind vorhandene Leitungen noch nicht einmal abgeschrieben. Dazu kommt, dass den Kommunen das Geld für solch umfangreiche und weitreichenden Maßnahmen fehlt.
Wasser sparen unterstützt die Umwelt
Das soll aber nicht bedeuten, dass Wasser sparen sinnlos ist, denn schließlich geht es nicht nur um das Einsparen des kostbaren Nass an sich, sondern auch um die Einsparung anderer Ressourcen, die im Zusammenhang mit dem Wasserverbrauch genutzt werden. Vor allem Strom kommt bei fast jedem Vorgang zum Einsatz. Sparst du Wasser, sparst du auch Strom. Noch gravierender wird es beim Warmwasser und dem Warmwasserverbrauch, für den du selbst den Strom zusätzlich zahlen musst. Wasser sparen bedeutet meist also auch Strom sparen. Mit großem Aufwand wird Wasser gereinigt, um es als Trinkwasser zur Verfügung zu stellen. Auch dazu ist Strom notwendig.
Viel wichtiger als das Wassersparen im Haushalt ist aber der Schutz des Wassers vor Verschmutzung. Und auch der beginnt schon im eigenen Haushalt. Aggressive Chemikalien und Medikamente gehören nicht in den Abfluss.
Um einen Eindruck davon zu bekommen, wie sorglos wir mit unserer Umwelt umgehen, gibt es den „Earth Overshoot Day“ – den Tag der ökologischen Überschuldung. Der Tag bezeichnet aus statistischer Sicht den Zeitpunkt, ab dem wir aus ökologischer Sicht über unsere Verhältnisse leben. Im optimalen Fall ist dieser Tag am 31.Dezember. Das ist allerdings Wunschdenken, denn meist fällt dieser Tag in den August. Auch du kannst mit Wasser sparen deinen Wasserfußabdruck positiv beeinflussen. Allerdings beginnt und endet Wassersparen nicht im Haushalt. Bei jedem neuen Produkt, welches du kaufst, wurde für die Herstellung Wasser verwendet. So sind für die Herstellung von einer Jeans circa 8.000 Liter Wasser notwendig, für ein Kilo Papier ist ein Wasserbedarf von 2.602 Liter Wasser notwendig. Spitzenreiter in der Lebensmittelherstellung ist Fleisch. Ein Kilo Rindfleisch schlägt mit 15.415 Liter Wasser zu Buche. Nicht alle Produkte werden in unserem Land hergestellt, wo Wasser bisher noch reichlich vorhanden ist. Oft werden dafür fremde Wasserressourcen genutzt.
Unsere Tipps zum Wassersparen
Analysiere deine Gewohnheiten in Sachen Wassernutzung, um so den Wasserverbrauch zu reduzieren und Wasserressourcen zu schonen.
Überprüfe alle deine wassernutzenden Geräte. Alte Geräte mit einem zu hohem Wasserverbrauch solltest du durch neue, effizientere ersetzen.
Achte auch deine Duschzeit und auf die Frequenz mit der du badest. Duschen ist normalerweise sparsamer als Baden, jedoch kommt es auch darauf an, wie lange du duschst. Mit Spargeräten, wie zum Beispiel Wasserspar-Duschköpfen kann man nochmal einiges zusätzlich an Wasser einsparen.
Nutze alle wasserführenden Geräte so gut aus wie es geht. Du solltest Geschirrspüler und Waschmaschine nicht halb leer in Gang setzen, sondern immer voll beladen, aber niemals überladen. Moderne Geräte sind dabei bessern, denn sie sind effizienter und verbrauchen deutlich weniger Wasser als die alten Geräte.
Ein großes Sparpotenzial liegt im Wasserverbrauch der Toilette. Spülkästen mit Spartaste sind hier sinnvoll und sollten unbedingt zu deiner Toilettenausstattung gehören. Verfügt dein Spülkasten über keine Spartaste, kannst du trotzdem bei den meisten Kästen die Wasserspülung stoppen. Auch kann durch verschiedene Systeme, die Regenwasser für die Toilettenspülung nutzen etliches an Wasser aus der Leitung eingespart werden.
Beim Zähne putzen solltest du natürlich das Wasser zudrehen und nicht über die gesamte Zeit laufen lassen. Erstaunlicher Weise neigen viele Menschen dazu, das Wasser laufen zu lassen. Wenn du den Wasserhahn abdrehst, verbrauchst du bis zu 50 Prozent weniger Wasser.
Auch Obst und Gemüse solltest du nicht unter fließendem Wasser waschen. Nutze dazu besser eine Schüssel. Das verbraucht nicht nur weniger Wasser. Du kannst das Wasser, dass viele Nährstoffe enthält, auch gleich zum Blumen gießen nehmen.
Wichtig ist, Kinder schon von klein auf ans Wasser sparen heranzuführen. Nur wenn du deinen Kindern vorlebst, wie man Wasser spart, werden sie es auch nachmachen. Dabei ist es durchaus sinnvoll, Kindern auch zu erklären, wie viel Wasser sie bei verschiedenen Tätigkeiten nutzen.
Für das Wasser sparen im Haushalt gibt es viele Hilfsmittel, die es leichter machen, Wasser nicht im Überfluss die Abwasserleitung herunterzuspülen. Sparduschköpfe, Wasserspareinsätze, Spülstopp für die Toilette und andere Spargeräte reduzieren den Wasserverbrauch von Beginn an.
Es geht aber nicht nur ums Wassersparen im Haushalt. Auch und vor allem der virtuelle Wasserverbrauch muss gesenkt werden. Das bedeutet, beim Einkauf von Produkten und Lebensmitteln genau zu überlegen. Es muss nicht immer der letzte Schrei sein. Ganz im Gegenteil, Second-Hand-Produkte sind nicht nur günstiger, sondern helfen große Menge Wasser zu sparen. Auch beim Lebensmittelkauf solltest du die Augen aufhalten. Überregionale Produkte verfügen nicht nur aufgrund der langen Transportwege und Lagerzeiten über weniger gesunde Inhaltsstoffe, sie werden meist auch unter einem enormen Wasserverbrauch hergestellt. Regionale Tomatenanbauer kommen mit 10 Liter Wasser pro Kilo erzeugte Tomaten aus. Die spanischen, holländischen oder ägyptischen Tomaten benötigen bis zu 130 Liter Wasser pro Kilo Tomaten. Noch schlimmer ist es mit Fleisch. Bevor ein Kilo Rindfleisch auf dem Tisch liegen, gehen 15.000 Liter den Bach runter. 15.000 Liter für ein Kilo Fleisch! Da solltest du dir schon überlegen, was auf den Tisch kommt. Niemand muss hungern, um Wasser zu sparen, doch regionale Produkte, die meist auch viel besser schmecken und gesünder sind, sind eben meist auch um vieles umweltfreundlicher.
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